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2019 - hurra die Babys sprießen

Elli • Mai 20, 2019

Das Wunder Natur

So ihr Lieben, da bin ich wieder mit Neuigkeiten von den Feldern:
"Vor Nachtfrost Du nicht sicher bist, bis Sophie vorüber ist!" Gemeint ist die kalte Sophie, die heuer auf den 15. Mai fällt und der letzte Tag der Eisheiligen war. Diese alte Bauernregel trifft jedes Jahr gespenstisch genau zu.
Die heurigen Eisheiligen, prognostiziert zwischen 11. und 15. Mai, sind präzise eingetroffen, nicht ganz soooo kalt wie befürchtet, länger als erwartet und endlich vorbei. Heuer hatten wir 10 Tage Regen und die tiefsten Tagestemperaturen lagen bei 5 Grad plus. OK für unsere Pflänzchen. Schwer erträglich für mich :)

Wir haben heuer die Aussaat aufgeteilt. Ungefähr 10% unserer Felder haben wir schon Mitte April bebaut, also fast 4 Wochen vor den Eisheiligen. Mit ungewissem Ausgang, weil die Felder grade mal feucht waren und danach die Trockenperiode angesagt war. Das Problem bei der frühen Aussaat ist, dass es wirklich noch sehr leicht sein kann dass es friert. Und wenn die Samen eben erst keimen, vertragen sie so gut wie keinen Frost. Sobald sie dann die ersten richtigen Blätter haben und verwurzelt sind, machen ihnen Temperaturen bis zu minus 5 Grad nichts mehr aus.
Das Gute an unseren frühen Feldern aber ist, dass ich euch jetzt schon die ersten Eindrücke schreiben und euch Bilder liefern kann, wie unsere Pflänzchen da schon aus dem Boden gucken.

Ich habe ich mich jetzt entschlossen, eine gute Kamera zu kaufen, um euch mehr wirklich schöne Bilder liefern zu können. Allerdings muss ich sagen dass das noch ein wenig dauern wird. Ich hab sie zwar schon ausgepackt, aber ich kenn mich Null aus.... also das wird fix noch dauern :)                  
Außerdem hat Georg eine Zeitraffer Outdoor Kamera besorgt, mal schauen, ob wir unsere Felder von Aussaat bis Ernte abbilden können. Wird ein spannendes Experiment, ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Unser Frühfeld wurde am 15. April natürlich auch von Georg bebaut, es hat für unsere regionalen Verhältnisse eine ganz beachtliche, zusammenhängende Fläche von  ca. 11 Hektar und liegt im Nationalpark Seewinkel, hinter Podersdorf am See. Es ist alles sehr naturbelassen hier, in nächster Nachbarschaft weiden Mangalitza Schweine. Das ist eine der ältesten rein erhaltenen Schweinerassen in Europa, habe ich mir sagen lassen.
Und die werden hier super artgerecht gehalten! Wenn ich nicht vergesse, mache ich demnächst Fotos. Ich sag nur Schwein müsste man sein :)
Keimstadien Hanf

Aber jetzt zurück zu unserem Frühfeld:

Die Samen wurden also vor gut einem Monat in die Erde gebettet, und ich erzähle euch jetzt mal ein bisschen was über die Keimung. Sobald Temperatur, Licht und Feuchtigkeit stimmen, beginnt sie automatisch.


Um überhaupt starten zu können, brauchen die Samen Wasser, die Abwesenheit von Licht, Sauerstoff und angenehme Temperaturen. Laue Frühlingstagerl sind optimal. 

Hanfsamen sind Dunkelkeimer. Außerdem sind unsere Samen vor der Aussaat sehr wasserarm, also ölig, aber trocken (maximal 10% Restfeuchte), daher müssen sie viel Wasser aufnehmen um die Keimung in Gang zu setzen.

Also rein in die feuchte Erde, und dann im besten Fall ein warmer Frühlingsregen, 5l Wasser pro m2, wenn ich einen Wunsch frei hätte.


Als erstes bricht die Wurzelanlage durch die Samenschale. 

Sie beginnt sofort mit der Wurzelbildung. 

Das ist wichtig für die weitere Wasserversorgung, außerdem verankert sie den Keimling im Boden. Danach beginnt die Streckung der Sprossachse und Bildung der  2 Keimblätter, die unser Baby ernähren müssen, solange die Pflanze noch keine Photosynthese betreiben kann. 

Die Keimblätter haben noch keine typisch gezackte Hanfform, sondern sind oval. Sie ernähren den Keimling so lange, bis die Primärblätter ihre Arbeit aufgenommen haben. Sind diese voll entwickelt werden die Keimblätter gelb und sterben ab. 


Auf den nachfolgenden drei Bildern könnt ihr super die mini Pflanzerl mit den  2 Keimblättern und den 2 Primärblättern sehen! Quasi gleich nach der Geburt. Also i find des ur schön!

Und diese unglaublich zarten Pflänzchen haben in den letzten Tagen, genau zum Zeitpunkt des Durchstoßens der Erdoberfläche, teilweise 48l Wasser pro m² aufs Köpfchen bekommen. Ist das nicht wirklich ein Wunder, dass sie das so unbeschadet überstehen?


Nutzhanf im Burgenland
Nutzhanf im Burgenland
Die Natur ist doch nicht zu übertreffen, ich verspüre echt Demut.

Wie schnell das ganze Wunder von statten geht, hängt eben von den oben beschriebenen Faktoren ab.
Bei perfekten Bedingungen würde ich mal meinen so um die 2 Wochen, damit die Babys so stehen wie oben zu sehen.
Sobald ihnen irgendwas nicht passt, zu viel Regen zum Beispiel oder Kälte, stoppen sie das Wachstum.
Wir sagen, sie bleiben stehen. Bei uns sind sie heuer beim Starkregen und der Hitze davor fast 2 Wochen  gestanden, jetzt aber, wo es täglich wärmer wird kann man ihnen dafür buchstäblich beim wachsen zuschauen!
Ihr werdet schön gucken wie schnell die Babys größer werden!

Zum Abschluss heute möchte ich euch ein kleines Video von eben diesem Feld zeigen, ich hoffe, es gefällt euch genauso gut wie mir.

WOW, oder ?????

Nächstes Mal nehme ich euch mit zu einem Feldvergleich, und es geht um eine Wette zwischen Georg und Sumalo, ob ein bestimmtes Feld aufgeht oder nicht.
Ich hoffe ich habe euch neugierig gemacht und ihr lest wieder mit. Natürlich freue ich mich auch sehr über Kommentare, Fragen oder Anregungen.


Also ihr Lieben, ich wünsch Euch ein schönes Tagerl,

Eure Elli
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