Aber jetzt zurück zu unserem Frühfeld:
Die Samen wurden also vor gut einem Monat in die Erde gebettet, und ich erzähle euch jetzt mal ein bisschen was über die Keimung. Sobald Temperatur, Licht und Feuchtigkeit stimmen, beginnt sie automatisch.
Um überhaupt starten zu können, brauchen die Samen Wasser, die Abwesenheit von Licht, Sauerstoff und angenehme Temperaturen. Laue Frühlingstagerl sind optimal.
Hanfsamen sind Dunkelkeimer. Außerdem sind unsere Samen vor der Aussaat sehr wasserarm, also ölig, aber trocken (maximal 10% Restfeuchte), daher müssen sie viel Wasser aufnehmen um die Keimung in Gang zu setzen.
Also rein in die feuchte Erde, und dann im besten Fall ein warmer Frühlingsregen, 5l Wasser pro m2, wenn ich einen Wunsch frei hätte.
Als erstes bricht die Wurzelanlage durch die Samenschale.
Sie beginnt sofort mit der Wurzelbildung.
Das ist wichtig für die weitere Wasserversorgung, außerdem verankert sie den Keimling im Boden. Danach beginnt die Streckung der Sprossachse und Bildung der 2 Keimblätter, die unser Baby ernähren müssen, solange die Pflanze noch keine Photosynthese betreiben kann.
Die Keimblätter haben noch keine typisch gezackte Hanfform, sondern sind oval. Sie ernähren den Keimling so lange, bis die Primärblätter ihre Arbeit aufgenommen haben. Sind diese voll entwickelt werden die Keimblätter gelb und sterben ab.
Auf den nachfolgenden drei Bildern könnt ihr super die mini Pflanzerl mit den 2 Keimblättern und den 2 Primärblättern sehen! Quasi gleich nach der Geburt. Also i find des ur schön!
Und diese unglaublich zarten Pflänzchen haben in den letzten Tagen, genau zum Zeitpunkt des Durchstoßens der Erdoberfläche, teilweise 48l Wasser pro m² aufs Köpfchen bekommen. Ist das nicht wirklich ein Wunder, dass sie das so unbeschadet überstehen?